PALFINGER News

Kundenspezifisches Schlüsselgerät

25.07.2013
Die M&D Flachdachtechnik (Laupheim) freut sich über volle Auftragsbücher. Um alles termingerecht und ökonomisch abwickeln zu können, ist das Mittelstandsunternehmen auf entsprechende Geräte angewiesen. Bis vor kurzem hat man überwiegend Fahrzeugkrane eingesetzt, die inklusive Fahrer angemietet wurden. Damit soll jetzt weitgehend Schluss sein. Mit dem Ziel von mehr Flexibilität und betriebswirtschaftlicher Effizienz hat Firmenchef Elvedin Nicevic bei der Firma Köpf Fahrzeugbau (Schemmerberg) einen dreiachsigen Lkw mit Brücke und einem Palfinger-Ladekran PK 53002 SH mit anbaubarem Arbeitskorb bestellt.

Die M&D Flachdachtechnik (Laupheim) freut sich über volle Auftragsbücher. Um alles termingerecht und ökonomisch abwickeln zu können, ist das Mittelstandsunternehmen auf entsprechende Geräte angewiesen. Bis vor kurzem hat man überwiegend Fahrzeugkrane eingesetzt, die inklusive Fahrer angemietet wurden. Damit soll jetzt weitgehend Schluss sein. Mit dem Ziel von mehr Flexibilität und betriebswirtschaftlicher Effizienz hat Firmenchef Elvedin Nicevic bei der Firma Köpf Fahrzeugbau (Schemmerberg) einen dreiachsigen Lkw mit Brücke und einem Palfinger-Ladekran PK 53002 SH mit anbaubarem Arbeitskorb bestellt.

„Wir sind hauptsächlich im Gewerbebau im ganzen süddeutschen Raum, bei Großprojekten auch im angrenzenden Ausland aktiv“, präzisiert Elvedin Nicevic. „Derzeit überwiegt die Sanierung von Flachdächern, aber auch das Neubaugeschäft floriert“.
Bei jedem Auftrag ist der Flachdach-Spezialist auf effiziente Höhenzugangsgeräte angewiesen. Bei Großprojekten hat er bisher Mietkrane eingesetzt, die teilweise aus Österreich angerückt sind. Diese Partnerschaft stößt seit einiger Zeit an ihre Grenzen. „Da bei den Mietkran-Spezialisten die Konjunktur ebenfalls boomt, können sie uns oft weniger flexibel und damit nicht so pünktlich wie erforderlich bedienen“, sagt Nicevic. „Außerdem entsteht dadurch für uns ein sehr ausgeprägter Organisationsaufwand. Beides zusammen können wir uns angesichts des hohen Auftragsbestands und der meist eng bemessenen Terminvorgaben nicht leisten.“ Deshalb beschloss der Mittelständler, der 30 Mitarbeiter beschäftigt, sich für Aufträge mit einer Größenordnung bis 30.000 m² Dachfläche ein eigenes, flexibel einsetzbares, schnell disponierbares und betriebswirtschaftlich optimales Arbeitsgerät anzuschaffen. Nicevic hatte klare Vorstellungen von diesem „Schlüsselgerät“: Er wollte einen dreiachsigen Lkw, der mit einer Brücke und einem Ladekran ausgestattet ist. Ein zentrales Anliegen war ihm ein leistungsstarker Ladekran mit großer Reichweite, der Material über hohe Fassadenkanten heben kann, und der über eine hohe Traglast an der Auslegerspitze verfügt, weil dort für Inspektions- und Reparaturarbeiten ein Arbeitskorb angedockt wird.

Von Kollegen empfohlen
Auf der Suche nach einem Ladekran-Hersteller, der seinen Ansprüchen gerecht werden könnte, wurde Nicevic bei Sondierungsgesprächen mit mehreren Kollegen fündig: „Die haben mir zu Palfinger geraten. Weil dessen Geräte das Beste sind, was der Markt bietet“.
Diese Empfehlung führte zum Kontakt mit der Firma Köpf Fahrzeugbau im nur 5 km entfernten Schemmerberg diese gehört seit über zehn Jahren zum Netz der Palfinger Verkaufs- und Service-Niederlassungen. „Wir waren bzw. sind für die M&D Flachdachtechnik sicherlich der passende Ansprechpartner“, betont Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Joachim Köhler. „Denn wir können kundenspezifische, also maßgeschneiderte und anspruchsvolle Lösungen realisieren“.
Gemeinsam haben Köhler, seine Konstrukteure und Nicevic alle Ansprüche an das neue Fahrzeug definiert, die erforderlichen Leistungsdaten zusammengetragen und auf dieser Basis die technischen Details präzisiert. Auch Uwe Falk, der bei Palfinger die Niederlassung Abstatt leitet, die Service-Niederlassungen koordiniert und sämtliche Aufbau-Hersteller betreut, wurde in den Entwicklungsprozess eingebunden.

Optimale Kombination von Kran- und Fahrzeuggröße
„Die Nutzlast war bei der Fahrzeug-Konzeption weniger wichtig“, erklärt Köhler. „Denn der Kunde transportiert sehr leichtes Material wie z.B. Isolierungen. Erste Priorität hatte die optimale Kombination von Kran- und Fahrzeuggröße. Deswegen haben wir uns für einen Ladekran PK 53002 SH entschieden, der zusammengefaltet auf einem, mit einer 6 m-Brücke ausgestatteten Dreiachs-Lkw von MAN genau an die Grenze der Vorderachslast heranreicht.“
Der rund vier Tonnen schwere Ladekran PK 53002 SH (SH steht für Super High Power Lifting System und bedeutet ein hohes Niveau an Funktionalität und Sicherheit) hat eine maximale Hubkraft von 18200 kg und ein Hubmoment von 50,1 mt; seine hydraulische Reichweite beträgt 21 m. In Verbindung mit dem Zusatzknickarm bis zu 32,5 m. Sein Schwenkmoment liegt bei starken 5,5 mt.

Bei der Ausstattung des Kranes wollte Nicevic auf fast nichts verzichten. „Das Gerät ist quasi mit allem ausgestattet, was die Preisliste hergibt“, betont Köhler, „zum Beispiel mit Seilwinde, Fly-Jib Schlauchausrüstung und natürlich dem Arbeitskorb“. Bei Einsätzen mit großen Reichweiten, wie sie bei der M&D Flachdachtechnik an der Tagesordnung sind, ist das Endlosschwenkwerk mit zwei Schwenkantrieben von Bedeutung; da die Schwenkantriebe gegenseitig hydraulisch vorgespannt sind und so das Schwenkspiel des Kranes auf ein Minimum reduzieren, werden sehr präzise Kranbewegungen ermöglicht.

Viele technische Highlights
Weitere technische Highlights des Krans sind die Standsicherheitsüberwachung HPSC zur individuellen Positionierung der Stützen, die Endlagendämpfung Soft Stopp zur automatischen ruckfreien Anfahrt des Auslegers. Das wartungsarme Ausschubsystem mit Gleitelementen aus Spezialkunststoff, und das funktionale Design, das empfindliche Kranteile schützt und so den Wartungsaufwand reduziert. Das Steuerungssystem Paltronic 150 überwacht und steuert Kranfunktionen mittels elektronischer Datenübertragung und ermöglicht dem Anwender eine einfache und zuverlässige Bedienung. Sämtliche Funktionen sind bequem über die neue Funkfernsteuerung mit großem LCD-Display steuerbar.
Diese Fernbedienung wird in den Arbeitskorb, der eine Last von 530 kg aushält, mitgenommen; man kann also aus luftigen Höhen und mit guter Übersicht alle Kranfunktionen steuern. Während des Arbeitskorb-Einsatzes fährt der Kran mit verringerter Geschwindigkeit; er hebt mit 0,4 m/sek., dreht mit 0,7 m/sek. und teleskopiert mit 0,4 m/sek.
Anfang Juni durften Elvedin Nicevic und sein Bruder Mesud ihren mit dem PK 53002 SH ausgerüsteten LKW in Schemmerberg in Empfang nehmen. Bevor sie vom Hof gefahren sind, wurde ihnen das Fahrzeug, seine Besonderheiten und seine Möglichkeiten erklärt. Diese Aufgabe übernahm Andreas Korthals, ein gelernter Maschinenschlosser, der bei der Bundeswehr in die Geheimnisse der Elektrik für Flugzeugtechnik eingeweiht wurde und deswegen viel von Steuerungssystemen versteht.
Köhler ist der Überzeugung, dass diese bisher einmalige Lkw-Ladekrankombination „auch für andere Bauunternehmen das non plus ultra sein kann, denn sie müssen ja alle dieselben oder ähnliche Logistikprobleme bewältigen“.

Mit Palfinger auf Expansionskurs
Der Geschäftsführer geht davon aus, dass die Firma Köpf weitere, kundenspezifisch konstruierte Fahrzeuge absetzen kann. Das Fahrzeug für M&D Flachdachtechnik mitgezählt, hat er in diesem Jahr bereits den 15. Palfinger-Kranaufbau realisiert. Weitere Aufträge mit Palfinger-Geräten liegen bereits vor. „Zum Beispiel für elf Fahrzeuge mit Holz-Kranen“, erklärt Köhler. „Es zeichnet sich für uns jetzt schon ein Palfinger-Rekordjahr ab“. Auch das Auslandsgeschäft floriert; unter anderem liefert man Krane in Kombination mit Tierkörper-Sammelaufbauten nach Frankreich. Da Köpf Fahrzeugbau traditionell im Entsorgungsbereich stark ist, plant Köhler zukünftig vermehrt Containerwechselsysteme und Holzkrane von Palfinger zu vermarkten, sich also weiter zu spezialisieren. Auf die damit verbundene Expansion ist er sowohl personell als auch hinsichtlich der innerbetrieblichen Infrastruktur bestens vorbereitet: seine Belegschaft setzt sich aus 27 qualifizierten Mitarbeitern zusammen; darunter sind drei Elektriker, drei Hydrauliker und vier Betriebsmeister, darunter drei mitarbeitende Meister. Erst kürzlich wurde eine neue, 900 m² große Halle für die Fertigmontage von Elektrik und Hydraulik errichtet; dort sind auch die Reparaturaktivitäten untergebracht. Aus Reinheitsgründen, und um den Materialfluss zu optimieren, hat man die Schwarzstahl- und Edelstahlschweißarbeiten separiert und in der alten Halle belassen. Und Ende des Jahres werden auf dem Betriebsgelände Büroräume entstehen, in die dann die TECO GmbH, ein eigenständiges Ingenieurbüro, einzieht, die sieben Fahrzeugbau-Ingenieure beschäftigt. „Dann können wir im Sonderfahrzeugbau und im Kranbau noch mehr bewerkstelligen“, betont Köhler ganz stolz.