PALFINGER News

Kleiner Lkw, großer Kran

11.09.2013
Ein relativ kleiner, wendiger Lkw mit einem besonders leistungsstarken Ladekran. Der einen Schnellaufbaukran oder einen 10,5 t-Anhänger ziehen und diese auch auf engen Baustellen komfortabel rangieren kann. Ralf Bender, Inhaber der nach ihm benannten Holz- und Ingenieurbau GmbH mit Sitz in Neckarbischofsheim hat sich diese Kombination mit wesentlicher Unterstützung des Ladekran-Spezialisten Palfinger realisiert.
Ein relativ kleiner, wendiger Lkw mit einem besonders leistungsstarken Ladekran. Der einen Schnellaufbaukran oder einen 10,5 t-Anhänger ziehen und diese auch auf engen Baustellen komfortabel rangieren kann. Den man zudem mit dem alten Pkw Klasse 3-Führerschein fahren darf - Ralf Bender, Inhaber der nach ihm benannten Holz- und Ingenieurbau GmbH mit Sitz in Neckarbischofsheim hat sich diese, an seinem Arbeitsalltag angepasste Kombination mit wesentlicher Unterstützung des Ladekran-Spezialisten Palfinger realisiert. Sein Fazit: „Dieses Fahrzeug ist das Optimum für unser Einsatzspektrum“.

Dipl.-Ing. (FH) Ralf Bender beschäftigt in seinem Mittelstandunternehmen sieben Mitarbeiter. Er verdient sein Geld mit der Dachsanierung und der CAD-unterstützten Planung, der CNC-gesteuerte Fertigung von Dachkonstruktionen sowie mit Holzhäusern, Dachgauben, Anbauten und Aufstockungen in Holzrahmenbau. „Generell beherrschen wir das gesamte Spektrum der Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten“, fasst er zusammen. „Im Zimmererbereich haben wir uns auf den vorgefertigten Holzrahmenbau spezialisiert und erwirtschaften damit einen Großteil unseres Umsatzvolumens“.
Bis vor ein paar Monaten hat Bender auf seinen Baustellen zwei Krane eingesetzt, die vom Lkw gezogen werden. Und war damit eigentlich ganz zufrieden. Bis er zu der Überzeugung kam, dass er einen 7,5 t-Lkw benötigt, der einerseits seinen Schnellbaukran des Typs Liebherr 13 HM ziehen kann, andererseits für die schnelle und damit wirtschaftliche Abwicklung kleinerer Bauaufträge – wie z.B. Dachsanierungen und –umdeckungen - über einen eigenen Ladekran verfügt. Sein Ansatz sei durchaus anspruchsvoll gewesen, gesteht Bender: „Ich wollte unbedingt das Optimum für unser Einsatzspektrum herausholen, im Endeffekt also den 7,5 t-Lkw mit dem größtmöglichen Ladekran ausrüsten“.
Zuerst hat Ralf Bender beim Fahrzeughersteller MAN seine Wünsche und Vorstellungen vorgetragen und dabei auch die Anforderungen an den Ladekran definiert. So sollte der neue Lkw die 7,5 t nicht überschreiten und so bemessen sein, dass er sich auch auf engen und verwinkelten Baustellen flink, also wirtschaftlich manövrieren lässt. „Extrem wichtig war mir, dass das Fahrzeug auch dann mit dem 3er-Führerschein gelenkt werden darf, wenn es einen unserer Schnellbaukrane oder den 10,5 t-Anhänger zieht, also als 18,5 t-Gespann unterwegs ist“, betont Bender, „sonst hätten sowohl ich als auch der Großteil meiner Belegschaft zusätzlich den Lkw-Führerschein machen müssen“. Und für den Ladekran verlangte er eine große Ausladung, eine reichlich bemessene Knickhöhe zwischen 12 und 14 m und eine Seilwinde, „damit ich Lasten senkrecht hochziehen, über ein Haus oder Hindernis heben und dann in Verbindung mit der Seilwinde dahinter präzise absetzen kann“, erklärt er.
Der MAN-Verkäufer hat Benders Kran-Wünsche einem Anbieter vorgelegt. Das von diesem präsentierte Gerät war Bender zu klein. Daraufhin beschloss er, die Firma Palfinger zu konsultieren, „denn die ist bei Ladekranen Marktführer“. Sein Ansprechpartner war Uwe Falk, Leiter der Palfinger-Niederlassung in Abstatt. .„Als Herr Bender unser Lastdiagramm gesehen hat, sind die Würfel für uns gefallen“, berichtet Falk. Gemeinsam haben sie sich über die Pläne für das neue Fahrzeug gebeugt und die Palfinger-Techniker in ihre Überlegungen einbezogen. Lange sei intensiv hin und her gerechnet worden, sagt Uwe Falk. „Aber dieser Aufwand hat sich gelohnt. Bezogen auf die Kundenwünsche ist uns eine Punktlandung gelungen“.

Zuerst wurde ein 6 m langer, 2,50 m breiter und 220 PS starker 8,6 t-Lkw auf 7,49 t abgelastet. Dabei habe der Einsatz von Aluminium die entscheidende Rolle gespielt, lässt Falk wissen. Und nennt als Beispiele „die Alu-Felgen mit einem Radstand, der die Achslasten im grünen Bereich hält. Den Aluminium Hydraulik-Tank und die Pritsche, die komplett aus Aluminium gefertigt wurde. Dank dieser Maßnahmen ergab sich für dieses relativ kleine Fahrzeug eine anständige Nutzlast. So konnten wir anstatt eines 7 mt-Kranes unseren kompakten, zusammengefaltet nur 2,33 m breiten und deutlich leistungsstärkeren 12 mt-Ladekran PK 12002 EH-B aufbauen“.
Das B steht für drei hydraulische Ausschübe im Grundgerät. Dieses wurde durch den Fly-Jib PJ 040 um zwei zusätzliche hydraulische Ausschübe ergänzt. Daraus resultieren mehr Leistung und weitere Einsatzmöglichkeiten. „Zum Beispiel können wir bei einer Hauptarm-Stellung von 70 bis 80 Grad – und das ist beinahe senkrecht – sowie einer Knickhöhe von 14 m und einer waagrechten Ausladung von 10 m immer noch respektable 360 kg heben und bewegen“, rechnet Falk vor.
Generell profitiert der Kran vom noch oben überstreckbaren Knickarm Power Link Plus, der selbst unter ungünstigen Platzverhältnissen eine hervorragende Bewegungsgeometrie ermöglicht. Außerdem ist elektronisch dafür gesorgt, dass er immer wie eine Eins steht bzw. in kritischen Situationen rechtzeitig abgeschaltet wird. Dafür sorgt unter anderem das HPSC Standsicherheitssystem, das die momentane Abstützweite akkurat erfasst. Diese Daten fließen zur Kransoftware Paltronic 50, welche die, für den aktuellen Einsatz erforderliche Abstützweite mit der tatsächlichen abgleicht und ggf. den Kran vor Erreichen der Kippgrenze stoppt. Mit an Bord ist zudem das Schwingungsdämpfungssystem AOS, das Stöße und starke Lastwechsel kompensiert, die durch den Kranbetrieb entstehen. Dadurch werden Eigenschwingungen der Last eliminiert, sodass diese punktgenau, wesentlich schneller und dadurch wirtschaftlicher abgesetzt werden kann.

„Fahrzeug und Kran entsprechen optimal meinen Vorstellungen“, erklärt Bender. Beim Kran gefalle ihm besonders „das perfekte Zusammenspiel von Hubkraft und Beweglichkeit“.
Alles in allem besitzt Bender jetzt einen flinken Lkw, der so dimensioniert ist, dass er sogar in eine Garageneinfahrt passt, und dessen Pritsche man mit dem Kran beladen, an den Einsatzort fahren und dort den Auftrag erledigen kann. Da das Fahrzeug sehr wendig ist, lässt es sich auch auf engen und verwinkelten Baustellen komfortabel rangieren, also betriebswirtschaftlich einsetzen.
Das gilt auch für den Fall, dass das Materialvolumen das Fassungsvermögen des Lkw sprengt und deswegen auf einen Anhänger geladen werden muss. So geschehen Ende Januar in Bad Rappenau-Obergimbern. Dort wurde am Stammsitz der Reinigungsfirma EZ Edgar Zwirn GmbH ein Carport für sechs Firmenfahrzeuge errichtet, aus kompletten, in der Halle werkseitig vorgefertigten Holzkonstruktionen, die zur Baustelle transportiert und dort zusammengesetzt und verschraubt wurden. Ohne den kleinen Lkw mit dem großen Palfinger-Kran wäre Bender in diesem Fall „total genervt“ gewesen, gesteht er. „Denn das Firmengelände liegt in zweiter Reihe, und die Auffahrt dorthin ist eng und verwinkelt. Ohne meinen „Kleinen“ wäre das in eine heftige Herumkurverei ausgeartet. Oder wir hätten jedes Element einzeln vom Anhänger zur Baustelle schleppen müssen“. So aber hat die Bender-Truppe den Anhänger ans Zugmaul der Lkw-Front angedockt und ihn dann in wenigen Minuten an Ort und Stelle bugsiert. Und innerhalb weniger Stunden ließen sich mit dem Palfingerkran die Elemente abladen und schnell, aber trotzdem sehr genau zusammenfügen.
Zwar sei der Kran nicht gerade billig gewesen, lässt Bender wissen, „aber erstens war kein anderer Anbieter in der Lage, mir eine solche Problemlösung zu bieten. Zweitens habe ich einen Kran mit herausragender Qualität. Drittens erweitert sich mein Einsatzspektrum. Und viertens kann ich viele Aufträge jetzt schneller erledigen. Damit steht einer raschen Amortisation nichts im Wege. Mit diesem Fahrzeug und dem darauf montierten Kran sind wir der eierlegenden Wollmilchsau sehr nahe gekommen.“

Auch Uwe Falk ist sehr zufrieden, zumal „ein 7,5 Tonner mit diesem großen Kran für Palfinger etwas bisher Einzigartiges ist. Aber der Markt ist schon hellhörig geworden. Ich gehe davon aus, dass sich in Bälde weitere Interessenten bei uns melden, die unter vergleichbaren Problemen leiden“.