Neue Bühnen – zwischen Mut und Verlässlichkeit
Die Welt ist eine Bühne, sowohl für das Burgtheater Wien als auch PALFINGER. Dass die bespielten Bühnen der zwei Partner recht unterschiedlich sind, liegt auf der Hand. Eine Schauspielbühne von Welt auf der einen Seite, ein Weltmarkt als Bühne auf der anderen. Interaktion zwischen Schauspielern und Publikum trifft auf Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Dennoch ergeben sich bei genauerem Hinsehen viele Gemeinsamkeiten. Vor allem beim Mut neue und unkonventionelle Lösungen anzudenken haben das Burgtheater Wien und PALFINGER sehr ähnliche Ansätze. Beide stellen sich Herausforderungen wie Digitalisierung und Transformation. Diese Herausforderungen werden in Chancen und Mehrwert für Zuschauer und Kunden umgemünzt und beide sind dabei absoluter Innovationstreiber und scheuen sich nicht ein gewisses Risiko einzugehen. Diese Erneuerungsprozesse haben sich während der Pandemie nochmals beschleunigt. Robert Beutler, Kaufmännischer Direktor des Burgtheaters Wien, erklärt wie große Herausforderungen und neue Technologien das Selbstverständnis nicht nur verändern, sondern erweitern.
„Wenigstens proben dürfen wir“, sagt Robert Beutler, Kaufmännischer Direktor des Wiener Burgtheaters. Während des ersten Lockdowns waren selbst das untersagt, jetzt darf an allen vier Spielstätten des Hauses wieder geprobt werden. Ein Fortschritt angesichts der Herausforderungen, die mit der Pandemie einhergehen. „Die größte ist, dass wir geschlossen haben und nicht vor Publikum spielen dürfen“, schildert Beutler. Theater ohne Publikum, das ist nicht nur eine Herausforderung, das ist ein krasser Widerspruch. „Beim Sprechtheater haben wir die Interaktion zwischen dem Publikum und unseren Schauspielern. Es gibt Vorstellungen, wo das Publikum Teil der Vorstellung sein muss, was vor leeren Sälen gar nicht funktioniert.“ Was aber in Zeiten der Pandemie nicht anders möglich ist. Eine substanzielle Herausforderung.
Innovation als Selbstverständlichkeit
Diesen stellt sich das Burgtheater mit dem Mut zu Neuem und Unkonventionellem und gleicht darin seinem Sponsoringpartner PALFINGER. Das Haus am Ring verwandelt Herausforderungen in Chancen. „Wir sind“, sagt Beutler, „alle fünf oder zehn Jahre mit neuen Direktorinnen oder Direktoren konfrontiert. Und damit mit neuen Zugängen, mit neuen Prozessen. Wir bringen in unseren vier Spielstätten jedes Jahr 24 Premieren auf die Bühne, Erstaufführungen und Uraufführungen. Wir pflegen die zeitgenössische Theaterliteratur ebenso wie wir die klassische Literatur interpretieren. Innovation ist für das Burgtheater eine Selbstverständlichkeit.“ Deswegen reicht es dem Burgtheater auch nicht, Stücke einfach zu streamen. Diese Möglichkeit, merkt Beutler an, ist für Oper oder Konzerte durchaus attraktiv, wenngleich das unmittelbare Erlebnis schlicht und einfach fehlt.
Ausgezeichnet aufgezeichnet
So wie PALFINGER mit der World Tour ein neues, digitales Format entwickelt hat, um mit seinen Kunden und Partnern in direkten Austausch zu treten, setzt auch das Burgtheater auf innovative Formate. „Bei einem Stück (Die Maschine in mir)“, erinnert sich Beutler, „konnte das Publikum live und interaktiv an der Vorstellung teilnehmen – eine enorme technische Herausforderung, der wir uns gestellt haben“. Die „Wiener Stimmung“, bei der Ensemblemitglieder kurze Monologe österreichischer Autorinnen und Autoren lasen, wurde mit dem Nestroy Theaterpreis 2020 ausgezeichnet.
Zurück zum Live-Erlebnis
Neue Wege zu suchen, zu finden und zu beschreiten, darin gleicht das Burgtheater seinem Sponsor PALFINGER. Wo das Technologie- und Maschinenbauunternehmen seinen Kunden und Partnern ganzheitliche Lösungen anbietet, da überschreitet auch das Burgtheater bisher geltende Grenzen und erweitert die Bühne. Ändert die Pandemie also das Theater? Wird nach Corona das Burgtheater ein anderes Burgtheater sein, digitaler, virtueller? Beutler winkt ab. „Grundsätzlich sind wir froh, wenn wir wieder zum Live Erlebnis ohne digitale Schranken zurückkehren können. Die Formate, wie wir sie jetzt so zwanghaft betrieben haben, gab es im Kleinen auch schon davor. Online Formate exklusiv zum Programm zu erheben ist nicht unser Ziel.“
Das erweiterte Theater
Wie PALFINGER nutzt das Burgtheater die digitalen Technologien, um seinem Publikum neue Dimensionen zu erschließen. „Wir haben uns vorgenommen, internationaler zu werden und viel mehr Sprachvielfalt zuzulassen. Wir haben eine Produktion im Repertoire, in der passend zu den Orten Berlin, New York und Jerusalem Hebräisch, Arabisch, Englisch und Deutsch gesprochen wird. Wir übertiteln das Stück simultan, indem wir die Übersetzung in das Bühnenbild projizieren“, schildert Beutler. Der geschriebene Text als zentrale Requisite und Brücke des Verstehens. Das ist Innovation. „Wir haben auch eine App entwickelt, auf der jeder auf seinem Handy die Übersetzung mitlesen kann“, fährt Beutler fort, als Angebot für alle Stücke. „Derzeit sind hier die Sprachen Deutsch, Englisch und Russisch verfügbar. Das bauen wir weiter aus. Das gehört zu unserem uns selbst gegebenen Auftrag mehrsprachiger und internationaler zu werden.“ Wenn denn endlich die Bühne wieder freigegeben wird und der Vorhang sich öffnet. Vor Publikum. Challenge Accepted.